Das das Slacklinen ein wertvoller Sport für Geist und Körper ist, wird in den letzten Jahren zunehmend bekannt. Ziel des Slacklinens ist es auf einem schmalen Band (zwischen 25 und 50mm breit) zu balancieren, also ähnlich dem Seiltanzen.
Die große Schwierigkeit beim Slacklinen ist zum Einen das Halten des Gleichgewichts, gleichzeitig aber auch die Dynamik / Beweglichkeit des dehnbaren Bandes unter Kontrolle zu bringen. Denn im Gegensatz zum Stahlseil, bei dem es hauptsächlich um die eigene Balance geht, schwingt die Slackline unter den Bewegungen des Slackliners. Dieses Wackeln ist eine wahre Herausforderung für den Körper.
Ein Sport für Körper und Geist
Das Slacklinen ist ein Trendsportart, der Muskulatur, Gleichgewicht, Motorik/Koordination und Konzentration trainiert. Zudem wird durch schnell eintretende Erfolge der Ehrgeiz geweckt weiter zu machen.
Für Schulkinder mit Schwierigkeiten in der Schule sind die Erfolge häufig ein positives Erlebnis das diesen bei der weiteren Entwicklung hilft. Selbstvertrauen spielt hier eine sehr große Rolle. Und dieses wird gerade durch Erfolge und positive Erlebnisse gestärkt.
Auch das soziale Miteinander ist ein starker Faktor beim Slacklinen. Gemeinsam macht der Sport einfach wesentlich mehr Spaß. Und so spielt die soziale Komponente automatisch eine Rolle beim Slacklinen.
Slacklinen in der Physiotherapie
Aufgrund der deutlich positiven Auswirkungen auf den Körper wird in den letzten Jahren zunehmend versucht, die Einsatzmethoden in der Physiotherapie zu erforschen. In einigen Kliniken findet die Slackline bereits Anwendungen bei Neurologischen Erkrankungen wie bei Patienten mit Schlaganfall oder MS (Multipler Sklerose). In Physiotherapeutischen Einrichtungen wird die Slackline immer häufiger zur Stabilisation bzw. dem Aufbau der Muskulatur nach Verletzungen als Trainingsmittel verwendet. Es geht um die Stimulation der Muskeln. Das wackeln der Slackline führt zu einer Reaktion des Körpers um dieses Wackeln auszugleichen. Dabei wird selbst die feinste Muskulatur trainiert. Und neben diesem Training steht immer der Spaß im Vordergrund, denn davon kommt meistens genügend auf.
Genau dieser Spaß führt zu langfristigen Therapieerfolgen. Was früher mit klassischen Übungen trainiert werden sollte, kann heute auf der Slackline gemacht werden. Und jeder der schon einmal in Physiotherapeutischer Behandlung war weiß: Die zum Teil sehr einseitigen und langweiligen (wenn auch wichtigen) Übungen täglich zu machen ist gar nicht so einfach. Mit der Slackline verbinden wir Spaß und Training. Die Trainingseinheiten regelmäßiger durchzuführen ist also wesentlich einfacher, besonders in Kombination mit den ursprünglich-klassischen Übungen.
Slacklinen auch in der Psychotherapie / Psychologie?
Im Rahmen der Diplomarbeit zum Thema Highlinen/Slacklinen von Jonas von Slackliner-Berlin wurde ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten geführt, der die Slackline bei Kindern mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen einsetzt. Die Erfolge sprechen für sich. Denn die Kinder die sonst Schwierigkeiten haben zuzuhören und sich immer viel bewegen, sind während sie versuchen zu balancieren körperlich ausgelastet. Damit ist ein ganz anderer Zugang zum Kind möglich.
Weitere Möglichkeiten und Einsatzgebiete werden sich in den nächsten Jahren erst noch zeigen müssen. Eine konkrete Wirkung und Ergebnisse müssen allerdings erst durch Studien belegt werden. Die Aussichten und Grundvoraussetzungen sind allerdings schon jetzt gut – und das Slacklinen wohl in jedem Fall eine gute Ergänzung.
Balance ist trainierbar – für jeden Menschen
Immer wieder werden wir gefragt, ob das Slacklinen jeder Mensch lernen kann. Und die fast allgemein gültige Antwort auf diese Frage ist vermutlich JA. Sicherlich gibt es wenige Ausnahmen die von Verletzungen, Behinderungen oder Einschränkungen her rühren. Aber selbst das sind Ausnahmen. Ein blinder Mensch kann mit etwas Übung ebenso gut auf einer Slackline balancieren wir ein Mensch mit Sicht. Möglicherweise tut sich der blinde sogar leichter, da dieser gelernt hat sich mehr auf die anderen Reize zu verlassen. So oder so: Jeder Mensch hat Gleichgewichtsorgane und kann diese trainieren (einige wenige Krankheiten ausgenommen).
Bei Menschen mit Einschränkungen sind natürlich ein paar Dine zu beachten. So sollte ein blinder Mensch nicht ganz ohne Hilfe auf die Slackline. Der korrekte und sichere Aufbau dürfte schwierig werden, der Untergrund sollte vorher immer gut abgesucht werden und es sollten auch im 2 Meter Raum seitlich zu Slackline keine Kanten, Steine oder andere Hindernisse stehen. Sobald diese Barrieren aber beseitigt sind, spricht absolut nichts gegen das Slacklinen.
Ganz im Gegenteil. Das Slacklinen ist gerade für Menschen die unsicher sind oder die mit einer Einschränkung leben ein wundervolles Mittel, das Vertrauen in sich selbst zu stärken. Denn nach einer erfolgreichen Überquerung der Slackline steigt das Selbstwertgefühl und die Zuversicht stark an.
Auf die Hilfestellung kommt es an. Eine gute Hilfestellung ist gold wert! Dies gilt für die Anfänge bei jedem Menschen. Die ersten Schritte lieber mit Hilfe. Und bei Menschen mit Einschränkungen natürlich an die Fähigkeiten und Fertigkeiten angepasst.
Yoga auf dem Band?
Slacklinen und Yoga sind in vielerlei Hinsicht ähnlicher als man glauben möchte. Bei beidem geht es um den Körper und den Geist, um die Anspannung und Entspannung der Muskeln zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um die Eleganz und um die innere Ruhe und Einkehr, den Fokus auf das wesentliche und die Konzentration.
Noch dazu sind viele Yoga Übungen auf der Slackline erlernbar. Und das Gleichgewicht von dem einen Sport, hilft beim anderen Sport durchaus weiter. Wer also gerne und viel Yoga macht, der sollte sich dringend mal auf der Slackline versuchen. Immer wieder hören wir bei unseren Workshop TeilnehmerInnen wie gut Ihnen das Slacklinen als positive Erweiterung zum Yoga gefällt.
Und wer fleißig übt, der macht in ein paar Monaten vielleicht schon alle Yoga Übungen auf der Slackline und nicht mehr auf dem Boden. Das wäre dann der doppelte Trainingseffekt :-).
Slacklinen als Ausgleich oder Ergänzung zu anderen Sportarten
Wer einen anderen Sport regelmäßig und viel ausübt, der könnte mit dem Slacklinen eine großartige Ergänzung und zugleich einen Ausgleich für den Körper finden. Denn das Slacklinen ist für nahezu jeden Sport und das Leben selbst ein gutes Zusatztraining. Gleichgewicht, Stabilität und innere Ruhe, das brauchen wir immer und überall.
Neben den positiven Auswirkungen macht der Sport auch noch richtig viel Freude. Besonders wenn Sie sich mit ein paar Freunden oder Ihrem Partner zusammen tun. Denn gemeinsam setzt man sich gegenseitig ständig neue Herausforderungen.
Und wie ist das mit Kindern?
Kinder lernen sehr viel schneller als die Erwachsenen. Ihnen zuzuschauen oder parallel zu ihnen zu lernen, ist teilweise mühsam und gemein. Denn Übungen für die wir Tage brauchen, haben Kinder häufig in wesentlich weniger Zeit gelernt.
Die Slackline ist ein Ideales Sportgerät für Kinder (und natürlich auch Erwachsene). Und das in vielerlei Hinsicht: Spaß, gutes & gesundes Training, frische Luft, Freunde & gemeinsame Aktivität, Gleichgewicht, Konzentration, Koordination. Alles das, was wir im Leben brauchen – und viel zu oft vernachlässigen. Viele Kinder blühen auf einer Slackline auf, und das nicht nur im sportlichen Sinn.
Besonders am Slacklinen ist auch, das es NICHT um die Leistung bzw. den Vergleich geht. Oder darum toller oder besser als jemand anderes zu sein. Natürlich werden auch Vergleiche angestellt. Allerdings fällt der Fokus dennoch immer wieder zurück auf die eigenen Möglichkeiten und den persönlichen Fortschritt. Und Konkurrenz und Druck erleben Kinder schon ausreichend viel in unserer gehetzten schnellen Welt. Beim Slacklinen finden wir eine Auszeit zu diesem allgegenwärtigen Leistungsdruck.
Der neue Wundersport?
So weit wollen wir dann doch nicht gehen. Wunder sind nicht zu erwarten. Aber gut tun wird Ihnen der Sport mit Sicherheit. Und ziemlich wahrscheinlich sogar sehr viel Spaß machen. Denn die meisten Personen, die sich einmal auf der Slackline versucht haben, sind schnell begeistert und nur noch schwer zu einer Pause zu bewegen.
Versuchen Sie es also einfach einmal aus. Entweder im Rahmen eines Slackline Workshops oder aber mit einem eigenen Slackline Set für Anfänger. Für ein vernünftiges Einsteiger Set sollten Sie 75 bis 80 Euro einplanen. Und dann heißt es: Auf die Leine, fertig, balancieren.
Onlineshop: Slackline Sets im Shop von Slackliner-Berlin